„Wo die Brettach rauscht…“ und von klaren Quellen gespeist aus der Keuperberglandschaft des Naturparks „Schwäbisch-Fränkischer Wald“ in die Weite der Hohenloher Ebene heraustritt „…und die Rebe blüht“ und einen gehaltvollen „Adolzfurter Schneckenhof“ hervorbringt, da liegt in Wiesen und Feldern eingebettet die Ortschaft Adolzfurt.
Seit 1975 Teilort der Großgemeinde Bretzfeld, erlebte Adolzfurt eine wechselvolle Geschichte. Funde aus der Steinzeit vor 6000 Jahren, aus der Bronze- und Hallstattzeit sowie aus der römischen Epoche lassen vermuten, dass die Gegend durchgehend besiedelt war. Der heutige Ort wird in der Ausbauzeit des 8. Und 9. Jahrhunderts entstanden sein. Wahrscheinlich handelt es sich bei der im Jahre 796 gemachten Schenkung des Ortes „villa Odoldinga“ im Brettachgau an das Kloster Lorsch um Adolzfurt. Der heutige Name, der auf eine bedeutende Furt über die Brettach hinweist, wird urkundlich erstmals 1327 erwähnt. Das Adolzfurter Schlössle (ehemalige Wasserburg) bestand zu dieser Zeit bereits seit mehreren hundert Jahren.
Im Jahre 1333 und 1335 kaufte Kraft von Hohenlohe die Burg Adelhartesfurt mit ihren Weingärten, Äckern, Wassern, Weiden und allem was dazu gehört. Bereits am 3. März 1336 erhielt der damals wohl bedeutende Ort durch Kaiser Ludwig dieselben Stadt- und Marktrechte wie Schwäbisch Hall (Die Originalurkunde ist noch im Neuensteiner Schlossarchiv erhalten.). Seit dieser Zeit ist Adolzfurt hohenlohisch.
Aus der darauffolgenden Zeit ist wenig bekannt. Vermutlich hatte Adolzfurt durch Kriege (die Brettach bildete eine natürliche und zugleich politische Grenze), Hungersnöte und den schwarzen Tod sehr zu leiden. So berichtet zum Beispiel der berühmte Ritter Götz von Berlichingen, dass er bei Adolzfurt das Bauernheer heimlich verlassen hat.
Auf die frühere Bedeutung des Amtsortes Adolzfurt weisen noch das alte Marktrecht und der jährlich im Juni stattfindende Holz- und Krämermarkt hin. Wirklich städtische Bedeutung erlangte Adolzfurt wenig, obwohl der Ort außer dem Rathaus, dem Schulhaus, dem Armen- und Schafhaus, dem Hirtenhaus, zweier Keltern auch ein Spital, ein Gefängnis, einen Zehntkeller… besaß.
Der alte Ortskern lag hufeisenförmig um das sogenannte Schlössle, das auf den Grundmauern einer mittelalterlichen Wasserburg erbaut war. Dort residierten die Hohenlohischen Vögte. Als 1806 Adolzfurt mit den übrigen hohenlohischen Ländereien von Württemberg einverleibt wurde verlor auch das Schlössle seine Funktion als Amtshaus und ging in Privatbesitz über.
Der Weinbau spielte in Adolzfurt schon immer eine bedeutende Rolle. Neben den Privatvermarktern ist es vor allem die Genossenschaftskellerei, die Adolzfurt mit dem Fürstenfasswein weit über die Hohenloher Grenzen hinaus bekannt gemacht hat. Der kräftige aromatische Rebensaft aus 26 hohenloher Ortschaften mit über 560 ha Rebfläche wird hier in Adolzfurt ausgebaut und vermarktet. Verfasst von Karlheinz Messer im Jahr 2021